Bequem und beliebt – Carsharing

Carsharing – was früher als „Öko-System“ abgestempelt wurde, hat sich heute so weit entwickelt, dass dieses Modell bis in die Vorstandsetagen der Autokonzerne angekommen ist. Sie alle sind mit ihren firmeneigenen Konzepten auf dem Markt.

Das „Teilen eines Autos“ begann in den 80er Jahren und alle, die daran teilnahmen, wurden entweder „Öko“ genannt (aus der grünen-alternativen Szene) oder es wurde gemutmaßt, dass sich derjenige keinen eigenen Wagen leisten kann. Denn Carsharing bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen. Mittlerweile ist es sogar hipp, sich in München, Hamburg oder Berlin mal schnell einen kleinen Flitzer zu organisieren.

Carsharing ist perfekt für unsere Smartphone-Leben. Mit der entsprechenden App ist man sofort informiert, wo der nächste verfügbare Wagen steht. Das kommt an. Auch bei den Automobilherstellern, denn auch sie haben den Markt für sich entdeckt und locken mit eigenen Fahrzeugen und unterschiedlichen Konzepten.

Mit den Konzepten gibt es auch keine Bindung mehr an Ausleihstationen. Vor rund sechs Jahren hat Daimler mit Car2Go das erste Carsharing-Modell (stationsunabhängig) gestartet. Inzwischen wird es in sieben Ländern und 23 Städten angeboten. Bei BMW heißt das Konzept DriveNow und ist in fünf Großstädten zu finden (u.a. auch in San Francisco). BMW und Daimler setzen auf Free-Floating-Angebote, was bedeutet, dass die Autos nicht an Ausleihstationen gebunden sind und im Angebotsgebiet überall angenommen werden können. Anschließend irgendwo abstellen und mit dem System Carsharing keine Verpflichtungen zu haben.
Wo ein freies Auto zur Verfügung steht, können Carsharing-Interessierte über das Internet oder über eine App erfahren. Um an dem Carsharing teilzunehmen, wird eine einmalige Registrierung auf der Webseite der Konzerne vorausgesetzt, was bei Ford Carsharing zurzeit 19 Euro und bei Multicity von Citroen 9,90 Euro einmalig kostet. Abgerechnet wird nach Zeit, Mindestmietzeit meistens 15 Minuten. Jede weitere Minute wird von den Anbietern unterschiedlich berechnet – von 19 Cent bis 29 Cent. Einige rechnen auch nach Kilometern ab. Tagessätze liegen zwischen 29 und 59 Euro.

Kritisch allerdings sieht der Bundesverband Carsharing (BCS) das von den Autokonzernen angebotene System, weil Carsharing ursprünglich die Umwelt damit entlastet werden und dazu beigetragen werden sollte, dass weniger Autos, sondern mehr Öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Außerdem werden die Angebote vorrangig in Ballungsräumen und Großstädten offeriert, wo die Möglichkeiten des Öffentlichen Nahverkehrs außerdem noch vielseitiger wären.

Widerlegt werden die Vorwürfe vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), der zwar auch bemängelt, dass das Angebot auf dem Land sehr schlecht sei, aber grundsätzlich würde es sich schnell rechnen lassen, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Besonders für all diejenigen, die noch keine 10.000 Kilometer im Jahr fahren.